Nach meiner Anfangseuphorie dachte ich ja, die Pfunde purzeln weiter im Minutentakt. Aber weit gefehlt ...
Nach meiner Anfangseuphorie dachte ich ja, die Pfunde purzeln weiter im Minutentakt. Aber weit gefehlt. Viele haben sich gemeldet und mir Erfolg gewünscht. Manche haben gemahnt oder ermahnt, Andere motiviert. Diäten sind ja tendenziell wohl spassbefreite Zone … Andreas hat mir dann eine Challenge angeboten, an deren Ende eine Rikscha-Tour mit Muskelkraft durch Palma steht, falls Einer von uns sein Ziel nicht erreicht. Wenn wir es beide schaffen, gibt es ein einige kalte alkoholhaltige Getränke für beide Probanden … Herzliche Grüße an der Stelle. Die furchtbaren Bilder schon am frühen Morgen von hölzernen Rudermaschinen motivieren in der Tat … Und Andreas diätiert auf die harte althergebrachte Art: mit purem Willen!
Achim ist mein As im Ärmel!
Für den Anfang des Wochenendes hatte ich mich mit Achim verabredet, der vermutlich etwa die Hälfte von mir wiegt. Und einen Körperfettanteil haben dürfte, der gegen „minus unendlich“ strebt.
Kalorien rein!
Am Freitag ging es – je nach Sichtweise – fantastisch los. Ich bin ein mega schlechter Gastgeber und durch die Abwesenheit der besten Ehefrau von Allen konnte da nichts kompensiert werden. Ich hatte Achim schon angerufen und ihn nochmal darauf hingewiesen, dass von mir nichts zu erwarten sei und ob wir nicht einfach Essen gehen wollten? Aber er ging da entspannt drüber weg und verfiel auf die Idee, zu grillen. Unfassbar wie Achim dann plaudernd und in einer fremden Küche ohne jede Hilfe dieses fantastische Essen völlig entspannt auf den Tisch gezaubert hat. Achim, du musst mal in so eine Kochsendung gehen! Trotzdem wirkt meine kleine Zauberspritze, selbst hier esse ich weniger als die Hälfte meiner sonstigen Menge. Bei Rum wirkt sie übrigens nicht. Den kann man weiter ungebremst trinken …
Kalorien raus!
Am nächsten Morgen sind wir früh raus, um wandern zu gehen. Hinter Alcudia ist eine landschaftlich wunderschöne Zone, in der auch S‘ Illot liegt. Wir sind bis zum Parkplatz der Ermita de la Victoria gefahren und von dort los marschiert.
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Der Ursprung der Anlag datiert übrigens bis um 1400 zurück. Zwischendurch wurde aber – kirchentypisch – immer mal um- und angebaut und verschiedene Orden drückten ihren Stempel auf. Wenn Ihr aber Zeit habt, werft mal einen Blick auf Mare de Déu de la Victòria. Die kleine gotische Holzskulptur ist namens- und sinnstiftend für die Anlage.
Durch meine Höhenangst konnten wir den wohl schönsten Weg nicht laufen, aber auch die Alternativstrecke war mega. Absolut empfehlenswert. Und zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich der Panorama Funktion des iPhones etwas abgewinnen. Bei 360° Grad feinsten Ausblicken ist ein Weitwinkelobjektiv relativ machtlos!
Restaurant „Stay“ in Port de Pollenca
Danach sind wir dann schön in Port de Pollenca in das wunderbar gelegene Restaurant „Stay“ gefahren. Da wollt ich Euch immer schon mal drüber berichten, war da schon so oft. Fangen wir mit Port de Pollenca an: Gelegen im äußersten Nord-Osten der Insel bietet es unfassbare Bergblicke direkt hinter dem Ort. Und davor eben das Meer. Sensationell. Überhaupt die Pollenca Ecke, wie viele von Euch schon wissen, mein heimlicher Favorit. Sehr vielfältig, vor Allem für die Sport- und Naturbegeisterten. Aber durch die unzähligen gut erreichbaren Strände und das Ortsdreieck aus Alcudia, Port de Pollenca und Pollenca ist da einfach genug los für Jeden. Langweilig kann einem da wahrhaftig nicht werden!
Und das „Stay“ liegt eben im Hafen auf einem langen Pier und ist ein bisschen wie eine Axt geschnitten. Der Stiel läuft parallel zum Pier, das scharfe Teil vorne liegt vor dem Restaurant. Da kriegt man oft auch ohne Reservierung einen Platz, weil die Touristen eben lieber am Meer direkt sitzen. Dafür sitzt ihr vorne schön windgeschützt.
Das „Stay“ bietet eine gute Bandbreite. Hat relativ lange offen und hat tagsüber in den nicht Hauptzeiten eine sehr umfangreiche „Snack“ – Karte, die jedem 5 Sterne Hotel Roomservice die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste. Die ist nämlich ausserordentlich umfangreich. Dann gibt es neben der breiten à la Carte Auswahl an internationaler guter, aber nicht abgehobener Küche, jede Woche noch ein Menü, das sich mit seinen 2-3 Vorspeisen und den 2-3 Hauptgängen auch dem pingeligsten Geschmacksverächter anbiedern sollte.
Aber was macht der Herr? Er bestellt sich die Currywurst. Steht auf der Snackkarte. Kostet 8,90 Euro. Kommt mit selbst gemachter guter Currysauce. Pommes im Maismehl-Schälchen. Und einer kleinen nennen wir sie Salatgarnitur. Alles in wirklich tadelloser Qualität. Mir persönlich ist die Wurst ein bisschen zu wenig kross gebraten. Ich vergesse nur jedes Mal, das bei der Bestellung zu erwähnen. Die Kinder essen am liebsten die Schälchen übrigens. Von mir haben sie das nicht …
Jetzt werdet Ihr vielleicht sagen, daß Currywurst nicht die beste Diät Strategie sein mag. Und grundsätzlich habt Ihr damit Recht. Der Unterschied ist nur: Ich habe vorher zwei solcher Portionen gegessen. Jetzt bin ich nach einer, wenn ich vorher körperlich tätig war, satt. Und wenn ich gefaulenzt habe, dann schaffe ich die Portion nicht.
Frustfaktor hoch…
Gewichtsmässig geht es aber nicht wirklich voran. Ich pendele um die 106 Kilogramm. 300 Gramm drunter oder drüber. Ich fange an, mich mehrfach zu wiegen. Leider bringt das nicht den gewünschten Effekt. Ich denke ernsthaft über so Themen nach, ob der beim Duschen hypothetisch abgewaschene Dreck gegenüber der Restfeuchte wirklich einen Gewichtsverlust oder -zuwachs bewirkt …
Frustrierend! Ich esse wirklich signifikant weniger. Und bin total begeistert von „Ozempic“, weil ich an „Ernährungsumstellung“ nie so wirklich geglaubt habe. Es bedarf etwas mehr, um aus mir ein Kaninchen zu machen. Und diese Salat- und Gemüseesserei ist – gut angemacht – völlig in Ordnung. Aber dann ist es leider auch nicht wirklich kalorienarm.
Ich fange also an, mit mir zu hadern. Ob meine Theorie, ich könne essen was ich wolle, vielleicht einfach Unfug ist. Also der Unfug, den ich gern glauben möchte. Wobei es schon eine Menge Änderungen gibt.
Die Verteilung der Mahlzeiten über den Tag hat sich geändert: Von tagsüber Nichts und Abends dann richtig viel hat es sich zu einem frühen Mittagessen und einem frühen Abendessen mit normalen Mengen entwickelt. Unterm Strich, habe das mal stichprobenhaft gerechnet, spare ich täglich etwa 30% der vorher aufgenommenen Kalorien ein.
Dazu habe ich früher oft Salziges oder Süsses gesnackt. Das habe ich jetzt – wenn ich mal Lust darauf habe – mit dunkler Schokolade gut ersetzen können. Aber vergesst die 99%ige … Und eben auch keine zwei griechischen Joghurte mehr jeden Abend als Nachtisch.
Zwei Mal war mir in der Zeit auch übel nachmittags. Ob das eine Nebenwirkung von „Ozempic“ war, was häufig der Fall sein soll oder einfach Zufall kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls fiel das Abendessen dann ganz aus.
Aber schlussendlich ist es am 16.11. soweit: ich unterschreite erstmals seit über einem Jahr wieder die 105 Kilo. Yippieyaaayeaahh Schweinebacke denk ich mir, es geht also doch!
Die Dosis wird nicht erhöht!
Mein Internist verschreibt mir die nächste Monatspackung. Eigentlich müsste die Dosierung entsprechend der Behandlungsangaben des Herstellers und aller Studien hochgehen. Er meint aber, weil es so gut liefe, sollten wir die Dosis niedrig halten. Meine Begeisterung könnt Ihr Euch vorstellen … Und ich frage mich, auf welchen Erkenntnissen diese Meinung fusst. Aber vielleicht hat er doch nicht unrecht. Solange es so gut funktioniert sollte man eine etwaige Belastung für den Körper klein halten. Denn die Grenze zwischen erwünschter Wirkung oder toxischer Belastung ist ja wirklich nur eine Frage der Dosis.
Also setze ich am 18.11. nunmehr mit der 5ten Dosis mein Experiment fort. Das Wochenende lässt sich gut an. Ich kann wunderbar Sport machen, das Wetter ist fantastisch! Aber dann:
RSV schlägt zu…
Nachdem die Kinder sich einer nach dem anderen angesteckt hatten, war ich dann an der Reihe. Die Kleinen haben es gut weggsteckt, Gott sei Dank. Bei mir war es ein zähes Vergnügen. Heftig, habe ein paar Tage überwiegend im Bett verbracht. Aber jetzt geht es wieder besser und ich werde dann vermutlich Ende nächster Woche mein Sportprogramm fortsetzen können. Vermutlich dann vom Anfangsniveau aus. Aber lässt sich eben nicht ändern!
Dafür fing der Tag heute mit 104,2 Kilo ausgesprochen gut an! Nachdem die ganze Woche die 105 wieder meine Pendelzone war. Und ich ja weniger als die Hälfte an Bewegung gegenüber einer normalen Woche hatte.
Nächstes Mal werde ich dann wirklich über das Sportprogramm berichten. Euch eine schöne Woche und ein tolles Spiel heute Abend! Ich freue mich, wenn wir Deutschen gewinnen. Ich gönne es natürlich aber auch meinen spanischen Mitbürgern. Also ein bisschen Fähnlein im Wind quasi, was wir hier zelebrieren. Aber da kommt es ja auch nicht mehr drauf an …