Essen

Willkommen im Placeta Garden

Da ahnen wir nichts Böses. Und werden überrascht vom besten Spanferkel der Insel, das ich bisher essen durfte. Und trotzdem war es ein Auf und Ab ...

Was für eine Sauerei!

Nach unserem kleinen Wanderausflug in den Ausläufern der Tramuntana zwischen Port de Pollença und Cala St. Vicenç sind wir in das Placeta Garden eingekehrt.

Es liegt an der Bundesstraße zwischen Port de Pollença und Pollença und hat den etwas spiessigen aber gemütlichen Charme eines Gartenlokals, wie man es oft auch am Gardasee oder im nördlichen Italien findet.

im Placeta Garden gibt es viele Kutschen

Eingangsbereich Placeta Garden Pollença
Eingangsbereich

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Kutschenmuseum?

Landhausatmo

Tatsächlich findet sich ein riesiger Parkplatz, wir parken unter schattenspendenden alten Bäumen. Und wundern uns ein bisschen über die Anlage, die zur rechten Hand von einer großen Sammlung fantastisch erhaltener Kutschen flankiert wird. Nicht nur für Kinderaugen sehenswert.

Wir schauen ein bisschen neidisch auf die wunderschön eingedeckte lange Tafel, setzen uns aber natürlich an unseren Zweiertisch, der wie die Mehrzahl der besetzten Tische wie in einer Art Säulengang des Haupthauses im angenehmen Schatten liegt. Eine wenige unverzagte, ich vermute Engländer oder Deutsche, sitzen im größeren Hauptbereich unter kleinen Sonnenschirmen.

Die argentinische Kellnerin erzählt, daß die Eigentümer gewechselt hätten. Und tatsächlich machte alles einen frischeren und gepflegteren Eindruck, als es beim letzten Besuch vor etwa einem Jahr der Fall war, als ich mit der besten Ehefrau von Allen schon einmal hier war.

Der letzte Sonntag im Monat

Es ist der letzte Sonntag im Monat und genau deswegen gibt es – wie jeden letzten Sonntag im Monat ein besonderes Menü. Erster Gang Paella, danach Spanferkel und zum Abschluß ein Ananas Carpaccio. Das ganze für 23,90 Euro. Da gibt es nicht viel zu überlegen!

Trockenes Brot top verpackt

Wir starten mit dem traditionellen Pa amb Oli. Angepriesen von der enthusiastischen Servicekraft, die offensichtlich mallorquinisches Brot liebt. Meiner persönlichen Meinung nach gehört mallorquinisches Brot nicht zu den absoluten Sternstunden der südländischen Küche.

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Vor der Veredelung eigentlich mehr oder weniger ein getoastetes trockenes Graubrot

Aber eingerieben mit Knoblauch, den kleinen aromatischen mallorquinischen Tomaten und einem guten Olivenöl und etwas Salz wird es zu einer Sternstunde der südländischen Küche. Dann wird aus dem spröden aromaarmen Graubrot die perfekte und knusprige Unterlage für eine Geschmacksexplosion!

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Pa amb Oli – wunderschön!

Unbeliebt mache ich mich, als ich anmerke, daß hier doch eine große Ähnlichkeit zum Pan Catalan bestünde. Tip am Rande: Sagt so etwas nie … Und wenn dann nur auf Deutsch, damit es niemand versteht …

Weiter geht es mit der Paella. Tatsächlich geht es jetzt ein kleines bisschen bergab. Geschmacklich sehr gut. Optisch ansprechend präsentiert. Aber dem Reis fehlt ein bisschen diese wunderbare Schlonzigkeit. Also gut. Aber nicht so richtig super.

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Paella im Placeta Garden

Aber um das klarzustellen. Das ist Jammern auf hohem Niveau. Wir essen hier für 23,90 pro Person. Sogar inklusive einzelner Getränke! Das ist ein sensationelles Preis-/Leistungsverhältnis bisher im Placeta Garden!

Spanferkel – politisch unkorrekt …

Und jetzt schaut Euch den Hauptgang an. Das hier so typische Lechona, das Spanferkel, mit der wunderbar knusprigen und eben nicht fetttriefenden Haut. Darunter das Fleisch mit perfektem Garpunkt, tollem milden Geschmack. Saftig. Und überhaupt nicht fettig. Ich frage, wie lange sie es garen. Bei Niedertemperatur 3-4 Stunden Minimum. Das schmeckt man. Ein fantastisches Gericht!

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Spanferkel oder auf Spanisch Lechona – unglaublich gut!

Das ganze garniert von hausgemachten geschnitzten Pommes Frites und mit einem Hauch aromatischer Bratensosse. Ein Gedicht!

In der Süsse liegt die Kraft?!

Der Nachtisch besteht aus einem Ananas Carpaccio das mir persönlich zu süss ist und in einer gezuckerten wässrigen Flüssigkeit liegt. Darüber wurde – die 90er lassen grüssen – Balsamessig verteilt. Gut, kann man essen. Ist nicht schlimm. Ist aber nach der geschmacklichen Offenbarung eine leichte Enttäuschung.

Unabhängig davon sind wir beide mehr als satt. Dieses Menü ist eine kleine Sensation. Interessant ist das Placeta Garden auch für Familien mit Kindern, es gibt einen kleinen dazugehörigen Spielplatz. Der ist auch ein bisschen in die Jahre gekommen. Aber besser als keiner und eine schöne Möglichkeit für die Eltern, mal abzuschalten und die Kinder trotzdem in Reichweite zu haben.

Fazit: Dieses Menü müsst Ihr probieren! Es hat seine qualitativen Aufs und Abs. Ist aber für den Preis absolut unschlagbar und man sitzt einfach sehr entspannt in einer grünen Atmosphäre.

Kommt nach Pollença und lasst es Euch schmecken im Placeta Garden!

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